Ob Wertstoffhof, weltweit tätiger Pharmaziebetrieb, Autolackiererei, Bäderwelten-Gestalter, Autohaus, Baucenter, Umzugs- oder Radiounternehmen – das Gewerbegebiet Kiel-Wittland ist Heimat einer riesigen Branchen-Diversität: vom kleinen Start-up bis zum Global Player.
Ursprünglich bezeichnete „Wittland“ einen Wohnplatz in der früheren Landgemeinde Hasseldieksdamm und wurde nach dem 1768 hier entstandenen Gehöft Wittland benannt. Erstmals wurde die Straße im Kieler Adressbuch von 1910 aufgeführt. Sie umfasste damals auch die heutige Straße Am Forsthaus Wittland und setzte sie bis an den Kollhorster Weg, 1960 nur noch bis an die Bahnlinie Kiel-Eckernförde fort. Erst mit dem Bau des Skandinaviendamms 1965 wurde die heutige Zufahrt von dort in das Gewerbegebiet Wittland geschaffen. Sie bekam durch Beschluss der Ratsversammlung vom 20. Mai 1965 ebenfalls den Namen Wittland.
Am 24. September 1970 beschloss die Ratsversammlung schließlich, den westlichen Teil der Straße Wittland in Am Forsthaus Wittland umzubenennen, weil die Straße am Rand des Gewerbegebietes durch einen Wendeplatz mit angrenzender Grünanlage baulich und optisch unterbrochen war. Mit dem Bau des Skandinaviendamms begannen sich auch erste Unternehmen auf dem Gelände des heutigen Gewerbegebiet-Standorts niederzulassen. Diese Ansiedlungen Mitte der 60er markieren den Startschuss einer zu Beginn holprigen – oder eher nassen – Erfolgsgeschichte.
Denn der Untergrund glich eher einem Sumpf, sodass komplexe Bauten nicht unmöglich, aber sehr kostspielig waren. Erste Konstruktionen waren kleine, leichtere Werkhallen entlang der Straße Wittland, bevor Unternehmen wie Siemens oder Glasbau Schwarz Anfang der 70 er größere Objekte bauen ließen und diese bezogen. Nach und nach folgten weitere Unternehmen, sodass Wittland innerhalb kürzester Zeit zu einem gewerblichen Ballungsgebiet wuchs. Sogar ein Schienennetz wurde bis auf das ehemalige Siemens-Gelände, auf dem heute der LBU Real Business Park Start-ups und großen Unternehmen mit Büroräumen und sogar Werkstattfläche den perfekten Rahmen bietet, verlegt, um Bauteile direkt in die Fertigungsanlagen liefern zu können.
Die Schienen bildeten bis zum Ende der Siemens-Ära in Wittland vor rund 14 Jahren die westliche Grenze des Gewerbegebietes. Heute fährt kein Zug mehr auf den Gleisen, dem Erfolg tut das aber keinen Abbruch. Denn die Vorteile des Standorts Wittland sind bis heuteklar erkennbar: eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Nähe zur Kieler Innenstadt, die auch problemlos für Lkw zugänglich ist, viele Parkmöglichkeiten sowie im Vergleich zur Innenstadt günstigere Mieten.